Ergebnisse der "KiD" - Gesundheitvorsoge im Zeitraum 1997-99

1997 wurdem dem "KiD" aus Finnland zwei gebrauchte Ultraschallgerate als humanitare Hilfe zur Verfugung gestellt.

Von 20 Omsker Wohltatern wurden 1997-98 insgesamt 118 410,92 Rubel (ca. 35 000,00 DM) zur Finanzierung der Reihenunter-suchungen gespendet. Dank dieser Spenden konnten in diesem Zeitraum bei 1901 Kindern 2146 Ultraschalluntersuchungen und 627 Beratungen durch Facharzte durchgefuhrt werden. Die Reihenuntersuchungen wurden durchgefuhrt in den Kinderheimen Nr.1,4,10,in den Sozialzentren "Rabinuschka" und "Penati", in den Schulinternaten Nr.3 und 17, in den Omsker Schulen Nr.18 und 139. In diesen Einrichtungen wurden au?erdem 253 Mitarbeiterinnen 301 Ultraschallunter-suchungen und 15 Facharztkonsultationen ermoglicht. Die Ergebnisse sind in Bild 5 dargestellt. Da die Spenden zweckgebunden sind fur die Untersuchung von Kindern, werden die Untersuchungen und Konsultationen fur die Mitarbeiterinnen der Einrich-tungen vom Team des "KiD" unentgeltlich durchgefuhrt. Auch die zusatzlichen Untersuchungen der Schilddruse und der Harnblase bei Kindern wurden von den Spezialisten unentgeltlich ausgefuhrt, da die Finanzierung dafur nicht gewahrleistet war.

Von Januar bis Dezember 1999 wurden dem "KiD" von 9 Omsker Wohltatern bisher 68 040,47 Rubel (ca. 5 274,46 DM) gespendet. Mit diesen Mitteln konnten bei 744 Kindern 769 Untersuchungen und 266 Facharztkonsultationen durchgefuhrt werden. Die Reihenuntersuchungen wurden durchgefuhrt in den Sauglingsheimen Nr.1-4 und im Sozialzentrum "Penati" und Internat-Schule # 4. Auserdem wurden bei 305 Mitarbeiterinnen 366 Ultraschalluntersuchungen durchgefuhrt. Die Ergebnisse finden Sie in den Bildern 6-9 dargestellt. Fur alle von "KiD" durchgefuhrten Reihenuntersuchungen liegen entsprechende Dokumentationen vor.

Die Ergebnisse der Reihenuntersuchungen von "KiD" sind alarmierend:

1. Durchschnittlich ergaben die Ultraschalluntersuchungen bei jedem 3.Kind Veranderungen an Leber, Galle oder Milz, das hei?t an den Verdauungsorganen. Prozentual an 1.Stelle liegen Kinder aus Sauglings- und Kinderheimen (Sozialwaisen)sowie Kinder, die in Sozialwohnungen (sogenannte Kleinfamilienwohnungen) und Wohnheimen aufwachsen (Problemfamilien, Alleinerziehende, sozial gestorte Familien). Geringer, trotzdem aber beachtlich hoch, ist die Erkrankungsrate bei Kindern in Schulinternaten und bei Kindern aus Familien mit wirtschaftlichen Problemen.Bedeutend seltener (um 20%) wurden Veranderungen festgestellt bei Schulern an Gymnasien, die taglich ein warmes Mittagessen haben.

2. Durchschnittlich bei jedem 12.Kind wurden im Ultraschall Veranderungen an den Nieren festgestellt. Die Gruppe von Kindern aus Wohnheimen und Sozialwohnungen liegt dabei prozentual an erster Stelle. Aber auch bei Gymnasiasten und bei Schulern aus Familien mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist die Erkrankungshaufigkeit hoch. Sehr oft wurden Veranderungen festgestellt bei Kindern in den Sauglings-heimen; in einem der Heime bei jedem 8.Kind. Geringer ist der Prozentsatz bei Kindern in Kinderheimen und Schulinternaten. Bei jedem Kind mit Nierenverande-rungen sind weitere Untersuchungen und Beobachtungen erforderlich.

3. Entsprechend der o.g. Ergebnisse diagnostizierte der Facharzt fur Kinder-Gastroenterologie gehauft Erkrankungen bei "zuruckgelassenen Kindern" und bei "Problemkindern" (Kinder aus Sauglingsheimen, Kinderheimen, Sozialwohnungen und Wohnheimen), aber auch bei Schulern aus Familien mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Aus diesen Gruppen wurde ein hoher Prozentsatz Kinder in die stationare Behandlung uberwiesen, mit Ausnahme der Kinder aus Sauglingsheimen. Diese werden im Allgemeinen nicht in die stationare Behandlung uberwiesen, da die Heime uber eigene Kinderarzte verfugen, die sich um diese in jeder Hinsicht schwierigen Kinder mit Fachkompetenz und Liebe bemuhen.Bei Kindern in Schulinternaten wurden seltener Erkrankungen der Verdauungsorgane diagnostiziert, und wenn, dann im Anfangsstadium. Die geringste Erkrankungshaufig-keit wurde bei Gymnasiasten festgestellt. Laut Statistik von "KiD" wurden uber 70% der Erkrankungen der Verdauungsorgane erstmals bei der Reihenuntersuchung von "KiD" festgestellt. Die meisten Kinder leiden unter chronischen Krankheitsformen. Selbst bei einem 13jahrigen Madchen wurde bereits ein Gallenstein diagnostiziert.


Ein Gallenstein 7mm im Durehnesser bei dem 13jahrigen Madchen. Er wurde mittels der Ultraschalluntersuchung, die durch "KiD" in einer allgemeinbildenden Schule durchgefuhrt wurde, erkannt.Eine Notaussiedlerfamilie aus Kasachstan. Die Ultraschalluntersuchung wurde vorher noch nie durchgefuhrt.

4. Der Facharzt fur Urologie diagnostizierte Nierenerkrankungen bei Kindern aus Sauglingsheimen, aus Sozialwohnungen und Wohnheimen, bei Schulern aus Familien mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten, aber auch bei Gymnasiasten. Dabei wurde haufig eine Lageveranderung der Nieren festgestellt, insbesondere nach einer intensiven Wachstumsphase, sowie bei Kindern, die sich intensiv sportlich betatigen (besonders Tanz und Springen). "KiD" diagnostizierte aber auch einige Falle ernsthafter Nierenerkrankungen: angeborenes Fehlen oder Entwicklungsstorung einer Niere, Hydronephrose.


Angeborene Verkummerung der rechten Niere bei dem 6jahrigen Madchen. Eine kinderreiche Familie. Bei diesem Madchen wurde die rechte Niere im Ultrasehall nicht erfasst. Im Krankenhaus wurde eine Kontrastuntersuchung durchgefuhrt. Die linke Niere hat Kompensationsvergrosse-rung (einzelner Pfeil). Von der rechten Niere sind ein Fragment- ein funftel des normalen Volumens, und der Harnleiter zu sehen, die ins Becken disloziert sind (doppelter Pfeil).Fruher wurde die Ultraschalluntersuchung nie ausgefuhrt.

Insgesamt kann gesagt werden, da? bei den Reihenuntersuchungen von "KiD" Nierenerkrankungen bei Kindern aller sozialer Gruppen festgestellt wurden. Bei 90-95% wurde die Erkrankung erstmals durch "KiD" diagnostiziert. In den meisten Fallen verlauft die Erkrankung unauffallig, da die gesunde Niere die Funktion mit ubernimmt, wahrend sich in der veranderten Niere die Krankheit ausbreitet.

5. Insgesamt wurde jedes 6. der untersuchten Kinder nach der Konsultation beim Facharzt fur Gastroenterologie oder Urologie zur stationaren Behandlung in ein Kinderkrankenhaus eingewiesen. Jedes 8. der untersuchten Kinder wurde zur ambulanten Behandlung uberwiesen. Bei jedem 4. der untersuchten Kinder wurde eine weitere Untersuchung oder Behandlung angeordnet.

6. Die Facharzte fur Gastroenterologie und Urologie, die auf Honorarbasis die Konsultationen bei "KiD" durchfuhren, sind Mitarbeiter der gro?ten Omsker Kinderklinik. Dadurch haben sie die Moglichkeit, die Kinder in ihre eigenen Fachabteilungen einzuweisen und sie selbst zu behandeln.

7. Die ambulante Behandlung und eine entsprechende diatetische Ernahrung in den sozialen Einrichtungen ist nicht ideal, aber vorhanden. Die zustandigen Omsker Behorden widmen diesen Fragen gro?e Aufmerksamkeit.

8. Bei jedem 13. Kind wurden bei der Ultraschalluntersuchung Veranderungen der Schilddruse festgestellt. Im Allgemeinen wurden bei diesen Kindern bereits vor der Diagnostizierung Krankheitssymptome bemerkt.

9. Ultraschalluntersuchungen des Herzens werden nur im Rahmen einer komplexen Untersuchung durch den Facharzt fur Herz- und Rheumaerkrankungen bei Kindern durchgefuhrt.

10. Bei jeder 3. Frau (Lehrerin, Erzieherin, medizinisches Personal) wurden bei der Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane, der Nieren und der Schilddruse erhebliche krankhafte Veranderungen festgestellt (Gallen- und Nierensteine, Senknieren, Vergro?erung der Schilddruse, Zysten). Bei jeder 8.Frau wurden die ernsthaften Veranderungen erstmals bei der Untersuchung durch "KiD" festgestellt.

 
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